Ukraine-Krieg im Liveticker - Aktuelle News

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    Russland greift die Ukraine an :Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

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    Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine - Moskau hat ukrainische Gebiete besetzt. Die Kämpfe gehen weiter. News und Hintergründe im Ticker.

    Angaben zum Verlauf des Krieges oder zu Opferzahlen durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Seite können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

    Nach russischen Angriffen: Ukraine schränkt Stromversorgung ein

    Nach massiven Angriffen auf die Energieinfrastruktur schränkt die Ukraine die Stromversorgung im Land ein. Der staatliche Stromversorger Ukrenergo teilt mit, seine Zentrale sei aufgrund von "Stromknappheit" infolge des russischen Angriffs "gezwungen, die Stromversorgung für Industrie und Gewerbe" von 18.00 Uhr bis 23.00 Uhr einzuschränken. Dies werde in gleichem Umfang in allen Regionen des Landes geschehen.  

    Präsident Selenskyj bezeichnete den Angriff in seiner abendlichen Videobotschaft als "vorsätzlich, kalkuliert und hinterhältig". Russland habe auf "lebenswichtige zivile Infrastruktur" gezielt und "kein einziges militärisches Ziel" ins Visier genommen. 


    Moskau weist Spionage-Vorwürfe aus London zurück

    Nach der Ausweisung des unter Spionageverdachts stehenden russischen Verteidigungsattachés aus Großbritannien kritisiert Russlands Außenministerium die Maßnahmen scharf und droht mit Gegenmaßnahmen. "Wir haben London mehrfach gewarnt, dass alle unfreundlichen Handlungen unausweichlich eine entsprechende Antwort erhalten. Unsere Reaktion wird hart und abgewogen sein", teilt Außenamtssprecherin Maria Sacharowa auf ihrem Telegramkanal mit.

    Die Ausweisung des Attachés basiere auf einer verlogenen Anschuldigung, für die es keine Beweise gebe. Sacharowa warf der britischen Regierung vor, alles zu tun, um die Konfrontation zwischen beiden Ländern weiter zu verschärfen.


    Wegen GPS-Störungen: Estland bestellt russischen Geschäftsträger ein

    Estland hat wegen der Störungen der GPS-Satellitennavigation im Ostseeraum den Geschäftsträger der russischen Botschaft in Tallinn einbestellt. Das sogenannte Jamming - also das aktive Stören oder Blockieren des Signals - durch Russland habe immer mehr zugenommen, teilt Außenminister Margus Tsahkna in Tallinn mit. Das stifte Verwirrung und beeinträchtige erheblich die zivile Luftfahrt. Das GPS-Signal wird von Flugzeugen etwa zur Bestimmung der eigenen Position und zur Navigation verwendet. 

    Russlands Aktivitäten verstießen gegen die Funkvorschriften der Internationalen Fernmeldeunion (ITU), so der Außenminister. Dies sei dem russischen Diplomaten vermittelt worden, so Tsahkna. Über die Gefahren der GPS-Signalstörungen habe er auch mit den EU-Mitgliedsstaaten und Nato-Verbündeten gesprochen.

    Wie Russland europäische GPS-Systeme angreift, erklärt unser Kollege Oliver Klein hier.


    ZDF-Reporter zur Lage in der Ostukraine: "Es geht enorm blutig zu an der Front"

    In der ukrainischen Stadt Pokrowsk werde um jedes Haus gekämpft, so ZDF-Reporter Luc Walpot. Die Schlachten seien sehr brutal.

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    Scholz fordert erneut Lieferung von Luftabwehrsystemen an Kiew

    Bundeskanzler Olaf Scholz fordert die europäischen Partnerländer erneut auf, weitere Luftabwehrsysteme vom Typ Patriot an die Ukraine zu liefern. Deutschland habe sich im April entschieden, Kiew eine dritte Patriot-Batterie zur Verfügung zu stellen, "weil wir hoffen, dass in Europa sich noch weitere finden, die einen gleichen Schritt gehen", teilt Scholz vor einem Gespräch mit dem finnischen Präsidenten Alexander Stubb in Berlin mit. 

    Es sei zwar "beeindruckend", dass Deutschland mit seinen drei Patriot-Systemen die "allermeisten" zur Verfügung stelle, "aber es geht eben darum, dass es genügend sind, und deshalb müssen viele Länder Europas mal gucken, was ihnen da möglich ist", so Scholz. Der Bundeskanzler begrüßte die Entscheidung Helsinkis für ein weiteres Unterstützungspaket für die Ukraine und nannte Finnland einen "besonders engen Partner" Deutschlands.


    Mehrere Kinder bei russischem Luftangriffen auf Charkiw verletzt

    Bei russischen Luftangriffen auf die ostukrainische Millionenstadt Charkiw sind nach offiziellen Angaben sieben Menschen verletzt worden, darunter vier Minderjährige. Ein achtjähriges Mädchen und drei Jungen im Alter zwischen 13 und 15 Jahren seien ins Krankenhaus eingeliefert worden, teilt der Militärgouverneur der Region, Oleh Synjehubow, auf seinem Telegramkanal mit.

    "Zwei Jungen sind schwer verletzt, ein Junge und das Mädchen mittelschwer", schreibt Synjehubow. Das Geschoss schlug demnach in einer Bildungseinrichtung ein.


    Militärexperte Reisner zur Lage an der Front: "Russen haben Einbruchsraum ausgeweitet"

    Vor allem in Awdijiwka sei die Situation verheerend, da es den Russen gelungen sei, die ukrainischen Verzögerungsstellungen zu überwinden, erklärt Militärexperte Markus Reisner.

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    Finnlands Präsident fordert mehr Unterstützung für Ukraine

    Finnlands Präsident Alexander Stubb fordert bei seinem Besuch in Berlin mehr Unterstützung für die Ukraine. Europa sei heute "einem brutalen Angriff ausgesetzt", sagt Stubb mit Blick auf den Ukraine-Krieg in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. "Wir müssen zusammenstehen und Europa gemeinsam verteidigen."

    Stubb, der erst seit Anfang März im Amt ist, dankte Deutschland für die "starke Unterstützung" der die Ukraine. "Die kommenden Monate sind sehr wichtig. Bei der Unterstützung für die Ukrainer müssen wir zusammenhalten und stark bleiben." Dabei müssten alle Staaten mehr tun, um der Ukraine zu helfen.


    Spionageverdacht: London weist russischen Diplomaten aus

    Großbritannien weist einen russischen Verteidigungsattaché in London wegen Spionageverdacht aus. Der Beschäftigte der Botschaft habe in Wirklichkeit verdeckt für den russischen Geheimdienst gearbeitet, teilt der britische Innenminister James Cleverly im Parlament in London mit. 

    Mehrere russische Liegenschaften sollen für Geheimdienstaktivitäten genutzt worden sein. Sie verlören ihren diplomatischen Status und damit etwa ihre Immunität vor Durchsuchungen, so die britische Regierung. Zudem werde die Aufenthaltsdauer von russischen Diplomaten in Großbritannien beschränkt. Die britische Regierung gibt zudem bekannt, der russische Botschafter sei einbestellt worden, um ihm die Maßnahmen mitzuteilen.


    Ukraine: Erneut russische Luftangriffe auf Energieinfrastruktur

    In der Nacht zu Mittwoch hat Russland die Ukraine erneut massiv angegriffen. Laut der ukrainischen Luftabwehr konnte ein Großteil der Raketen und Drohnen abgeschossen werden.

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    Kiew erlaubt Einsatz von Häftlingen an der Front

    Angesichts des Mangels an Soldaten lässt die Ukraine künftig Strafgefangene zum freiwilligen Militärdienst zu. Das beschloss das Parlament in Kiew, wie ukrainische Medien berichten. Verurteilte Schwerverbrecher wie Mörder und Vergewaltiger dürften sich aber nicht melden, auch nicht Drogenhändler oder Häftlinge, die wegen schwerer Fälle von Korruption einsitzen. Ausgeschlossen seien darüber hinaus ehemalige Abgeordnete, Minister und ranghohe Staatsbeamte sowie Häftlinge, die wegen Straftaten gegen die nationale Sicherheit verurteilt seien.

    Die Ukraine versucht mit mehreren Gesetzen, dem Mangel an Soldaten an der Front abzuhelfen. So wurde das Wehrpflichtalter gesenkt und die Erfassung von wehrpflichtigen Männern verbessert.


    EU: Eingefrorenes Geld aus Russland für Aufrüstung der Ukraine nutzen

    Die Europäische Union will die milliardenschweren Zinserträge aus dem eingefrorenen Vermögen der russischen Zentralbank zur Finanzierung von Militärhilfen für die Ukraine nutzen. Vertreter der Mitgliedstaaten verständigten sich in Brüssel nach wochenlangen Verhandlungen auf einen Plan dafür, wie die belgische EU-Ratspräsidentschaft mitteilt.

    Allein dieses Jahr sollen bis zu drei Milliarden Euro zusammenkommen. Nach Kommissionsangaben sind rund 210 Milliarden Euro der russischen Zentralbank in der EU eingefroren. Das in Brüssel ansässige Finanzinstitut Euroclear hatte zuletzt mitgeteilt, 2023 rund 4,4 Milliarden Euro an Zinsen eingenommen zu haben.


    Raiffeisen Bank International lässt umstrittenen Russland-Deal platzen

    Die österreichische Raiffeisen Bank International (RBI) bläst ein geplantes Russland-Geschäft ab. Der Vorstand habe entschieden, den geplanten Erwerb von Aktien am Wiener Baukonzern Strabag nicht weiter zu verfolgen, teilt das in Russland tätige Geldhaus mit. Die RBI begründete dies damit, dass man im jüngsten Austausch mit den relevanten Behörden nicht die erforderliche Unterstützung erhalten habe, um die geplante Transaktion durchzuführen. Daher sei aus Gründen der Vorsicht beschlossen worden, von der Transaktion Abstand zu nehmen, erklärt das Institut. Unabhängig davon strebe die RBI weiterhin die Entkonsolidierung ihrer russischen Tochterbank an. 

    Zudem teilte die RBI mit, dass sie seit Beginn des Krieges in der Ukraine ihre Aktivitäten in Russland deutlich reduziert habe. Es seien Maßnahmen ergriffen worden, um die Risiken durch die erhöhten Sanktions- und Complianceanforderungen zu minimieren.


    Telefonat mit Selenskyj: Scholz will an Ukraine-Friedensgipfel teilnehmen

    Bundeskanzler Scholz sichert Präsident Selenskyj bei dem für Juni in der Schweiz geplanten Friedensgipfel für die Ukraine Unterstützung zu und bestätigt seine Teilnahme. Die beiden Regierungschef stimmten während ihres Telefonats darin überein, auf eine möglichst große globale Teilnahme hinzuwirken, teilt die Bundesregierung mit. Außerdem habe Selenskyj den Bundeskanzler nach den jüngsten russischen Angriffen über die militärische Lage in der Ukraine informiert, heißt es weiter.

    "Ich bin Deutschland dankbar für seinen bedeutenden Beitrag zu den Verteidigungsfähigkeiten der Ukraine, insbesondere zur Stärkung unserer Luftverteidigung. Die deutsche Hilfe rettet jedes Mal Menschenleben, wenn Russland einen Terrorangriff startet", teilt Selenskyj nach dem Telefonat mit Scholz auf dem Kruznachrichtendienst X mit.


    Von der Leyen: "Wir wollen ein Europa, das sich selbst verteidigen kann"

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagt der Ukraine weiterhin volle Unterstützung in ihrem Abwehrkampf gegen Russland zu. "Wenn Putins kaltes Kalkül in der Ukraine aufgeht, sind wir hier alle in Europa nicht mehr sicher", warnt sie auf dem CDU-Bundesparteitag in Berlin mit Blick auf das Vorgehen von Kreml-Chef Wladimir Putin.

    Europa müsse daher wieder mehr in Frieden und Freiheit investieren. "Denn der Preis, den wir zahlen müssten, wenn Russland sich die Ukraine einverleibt, wäre um ein Vielfaches höher. Und deshalb muss Europa wieder mehr Geld in Verteidigung investieren. Wir müssen klüger investieren. Wir müssen gemeinsam investieren." Von der Leyen betont: "Wir wollen ein Europa, das sich selbst verteidigen kann."


    Bei Gedenkakt: Tschechiens Präsident fordert Unterstützung für Ukraine

    Tschechiens Präsident Petr Pavel würdigt in seiner Rede zum Gedenken an das Ende des zweiten Weltkriegs, dass das besiegte Nazi-Deutschland nach einer "tiefen Reflexion" zu einem demokratischen Land geworden sei, das sich für Frieden und Stabilität in Europa einsetze. Es sei ein "historisches Paradox", dass Russland indes mit dem Krieg gegen die Ukraine selbst zu einem Aggressor geworden ist. Moskau habe auf dem europäischen Kontinent einen Krieg entfacht, der in seiner Zerstörungswut dem Zweiten Weltkrieg nicht nachstehe, so Pavel.

    Der Ex-General fordert, dass man in der Unterstützung für die Ukraine nicht nachlassen dürfe. Tschechien steht hinter einer Initiative, die rund 800.000 Artilleriegranaten in Staaten außerhalb der Europäischen Union für Kiew beschaffen möchte. Die erste Teillieferung könnte nach früheren Angaben bereits im Juni erfolgen.


    Selenskyj zum Gedenken an Weltkriegsende: Ukraine kämpft "gegen das Böse"

    Zum Jahrestag des Weltkriegsendes 1945 stellt Präsident Selenskyj den aktuellen Abwehrkampf seines Landes gegen Russland in die Tradition des Sieges über Hitler-Deutschland. "Vor 80 Jahren kämpften Millionen von Ukrainern, um den Nazismus für immer zu besiegen", so Selenskyj in einer Videobotschaft, die im Ort Jahidne im nordukrainischen Gebiet Tschernihiw aufgezeichnet wurde. "Doch heute stellen sich die Ukrainer erneut gegen das Böse, das wiedergeboren wurde, wiedergekommen ist und uns erneut vernichten will."

    In Jahidne hatte die russische Besatzung im März 2022 mehr als 350 Dorfbewohner über Wochen in den Keller der Schule gesperrt. Selenskyj sagte, 10 Menschen seien in dieser Gefangenschaft gestorben und weitere 17 getötet worden. Für ihn zeige das Geschehen, wie Russland unter Wladimir Putin sei.


    Russland: Ohne westliche Militärhilfe wäre Ukraine-Krieg schnell vorbei

    Russland macht die Militärhilfe des Westens für die anhaltenden Kämpfe in der Ukraine verantwortlich. Wenn der Westen die Militärlieferungen an die Ukraine einstellen würde, wäre der Krieg in nur zwei Wochen beendet, sagt die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. Sie griff damit Äußerungen des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell auf. Dieser hatte Anfang des Monats gesagt, dass die Existenz der Ukraine vom Westen abhänge und der Krieg in ein paar Wochen beendet wäre, wenn der Westen seine Waffenlieferungen einstellen würde.

    Auf die Frage, wie die Konfrontation zwischen Russland und dem Westen deeskaliert werden könne, sagt Sacharowa, dass der Westen die Rhetorik gegenüber Russland erhöht habe. "Und was für eine Deeskalation nötig ist, hat Borrell gesagt: Wenn ihr aufhört, Kiew mit Waffen zu beliefern, wird alles in zwei Wochen vorbei sein. Und hier ist die Deeskalationsformel", sagt sie.


    Dilemma für Bundesregierung: Ukrainische Flüchtlinge an die Front?

    Dilemma für Bundesregierung: Ukrainische Flüchtlinge an die Front?

    Mit gutem Zureden, aber auch Zwang versucht die ukrainische Regierung, wehrpflichtige Männer zur Rückkehr aus Deutschland zu bewegen. Die Bundesregierung steht vor einem Dilemma.

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    Litauen weiter offen für Ausbildungseinsätze von Soldaten in Ukraine

    Litauen steht einem Einsatz von Bodentruppen in der Ukraine im Rahmen von Ausbildungseinsätzen für ukrainische Soldaten weiterhin offen gegenüber. Ministerpräsidentin Ingrida Simonyte bekräftigt, dass die Regierung des baltischen EU- und Nato-Landes bereit sei, Soldaten zu Trainingsmissionen in das von Russland angegriffene Land zu entsenden. Sie habe dazu eine parlamentarische Erlaubnis, Kiew habe danach jedoch noch nicht gefragt, sagt Simonyte der "Financial Times".  

    Simonyte räumt ein, dass Russland die Entsendung von Truppen in die Ukraine als Provokation betrachten würde. Zugleich betont sie: "Wenn wir nur an die russische Reaktion denken würden, könnten wir überhaupt nichts schicken. Jede zweite Woche hört man, dass jemand atomar zerstört werden wird". Trotz einer von Moskau angekündigten Atomwaffen-Übung bezweifelte die litauische Regierungschefin aber, dass Russland die Waffen tatsächlich einsetzen würde.


    Quelle: ZDF, AFP, AP, dpa, epd, KNA, Reuters